Kunstarchiv Graetz und Shaw

Buch | Das Geheimnis des Reichen Mannes

Als er den alten Nussbaum fällen soll, befreit der Parkgärtner Gregor eine kleine Hexe, die ihm zum Dank eine magische Geldbörse schenkt, die nie leer wird. Plötzlich ist Gregor reich und kann sich alles leisten was er will, doch darf er sein Geheimnis niemandem verraten. So wird er auch einsam. Bei seinen neuen reichen Nachbarn geht es nur ums Geld. Als er nach einem skrupellosen Wettkampf den Jungen David trifft, entscheidet er, dass es so nicht weitergehen kann und verrät dem Jungen sein Geheimnnis.

Dieses Buch wurde nie veröffentlicht. Über die Gründe dafür lässt sich nur noch spekulieren. In einem Brief vom Kinderbuchverlag Berlin heißt es:

  1. Der Character des Helden muß deutlicher werden. Es muß gesagt werden, woher er kommt, warum er mit dem Geld nicht glücklich werden kann.
  2. Der Character der Gesellschaft muß ablesbar sein. Es muß deutlich werden, daß die Geschichte in einem kapitalistischen Land spielt.
    Es muß deutlich werden, daß er durch seinen Reichtum zu der dort herrschenden Klasse gehört. Es muß gezeigt werden, daß er seine Klasse (die Arbeiter) verlassen hat.
    Daraus ergibt sich das Motiv für ihn, auf den Reichtum zu verzichten.

    Ihm wird bedeutet, das Geheimnis für sich zu behalten. Das muß zum Angelpunkt der Fabel werden. Ohne seine Freunde ist er einsam. Der Reichtum kann auch über diese Einsamkeit nicht hinweghelfen.

    Die Beschreibung seiner Wohnung, Badezimmer usw. ist bisher so, daß Kinder sich das wünschen.
    Es muß deutlich werden, daß der Besitz nur Spaß macht, wenn seine Freunde ihn mit ihm teilen können.

    Die Beziehung zum Wettkampf ist konstruiert. Evtl. glaubt der Gärtner, beim sportlichen Wettkampf Freunde zu gewinnen.

    Die Geschichte muß das Wohlstandsdenken und die Besitzgier der kapitalistischen Gesellschaft deutlicher machen.

    Zu Seite 1: Schon hier müßte deutlich werden, daß der Gärtner zusammen mit seinen Freunden arbeitet, daß die Arbeit schwer ist, aber ihre gemeinsame Arbeit Spaß macht.

    In der neuen Welt gewinnt er keine Freunde, aber er wird auch nicht geduldet. Er bleibt ein Außenseiter (besser als Dieb). Der Wettkampf wäre der Höhepunkt seiner Einsamkeit und Isolation.

    Es muß die Geschichte eines Jungen werden, der um Geld eine Welt verlor und keine neue gewann.