Kunstarchiv Graetz und Shaw

Ausstellungseröffnung „Kunst der Zeit“ Dresden 8. Juni 1973

Das Einfache ist für den Einzelnen, das Mächtige für die Masse. Das Einfache wird simpel und das Mächtige wird Lärm, wenn aber beides Kunst ist, wird es zum Genuß. Kunst entsteht bekanntlich durch tätige Phantasie im Einklang mit handwerklichen Können. Sie birgt das Einfache im Mächtigen und im Mächtigen das Einfache. Somit wird Kunst nicht mit der Elle gemessen. Das reizvolle an ihr ist, daß sie so einfach sein kann, wie wir es an den Arbeiten von René Graetz sehen können. Käthe Kollwitz über Heinrich Zille:“ … ein paar Linien, ein paar Striche, ein wenig Barbe mitunter – und das sind Kunstwerke“. Und B. Brecht über nicht Belehrbares: „Sie sehen nicht, sie glotzen -“ Mögen es viele sein, die sehend Genuß haben an Rene’s Kunst.


Arno Mohr